Pressetext
Don Van Vliet, in der Musikszene besser bekannt als "Captain Beefheart", ist längst zur (Musik-) Legende geworden. Als Maler ist er erfrischend gegenwärtig und direkt, keine "Legende" also.
Seine Bildwelt füllen Wesen, es könnten Katzen, Pferde, Vögel oder Geister sein, trotz aller Abstraktionen noch zu erahnen und durch Van Vliets Bildtitel gänzlich eines realen Bezugs enthoben. Bilder werden mit "Wrought Iron Cactus", was soviel heißt wie "schmiedeeiserner Kaktus", oder mit ähnlich unergründlichen Titeln wie "Circles don't Fly they Float" ("Kreise fliegen nicht, sie schweben") oder "Ghost Lemon" (soviel wie "Zitronengeist") bezeichnet.
In Van Vliets Bildern und Zeichnungen spürt man die Musik, in den Titeln die Poesie. In der Malerei hat der frühe Musiker ein adäquates Ausdrucksmittel gefunden, das seiner schier überbordenden und unerschöpflichen Phantasie Raum bietet, seine Brüche mit der Tradition aushält und die Poesie zu verbildlichen vermag.
Don Van Vliet lebt zurückgezogen auf seiner Farm in Californien. Nichts scheint für ihn verbindlich zu sein, weder die Uhrzeit, noch die Notwendigkeit zu schlafen oder eine Mahlzeit einzunehmen. In allem setzt Van Vliet Herkömmliches außer Kraft indem er ausschließlich seiner eigenen Intuition zu folgen scheint. Seine Bilder und Zeichnungen wirken vielleicht deshalb jung, angriffslustig, witzig und unverfroren.
Sie sind ohne Zitate anderer Künstler, es gibt keine Übernahmen fremder Stile, auch keine Assoziationen zu Bildern anderer Künstler - dafür Don Van Vliet:
"There's so many things
to feel and see while you're awake
they're just out of reach
out of gasp ...."
Die Dinge, die nicht anfassbar und unerreichbar scheinen, er malt sie eben - einfach so.
Zur Kölner Ausstellung ist u. a. der New Yorker Katalog verfügbar "Don Van Vliet".
Im Herbst diesen Jahres beginnt eine Ausstellungstournee mit Bildern und Zeichnungen von Don Van Vliet im Kunstverein Bielefeld (27.11.93 - 16.1.94), die an mehreren europäischen Orten zu sehen sein wird.