Pressetext
"Ich hatte scharfe Arbeitswochen, so wie ich es liebe […]. Ich denke, die neuen Aquarelle sind jetzt auf gleicher Höhe wie meine Bilder und Zeichnungen und stehen nicht mehr als liebenswürdigere Form daneben." (E. W. Nay 13.8.1937)
Der Michael Werner Kunsthandel freut sich, in enger Kooperation mit der Ernst Wilhelm Nay Stiftung, eine Auswahl von Papierarbeiten Ernst Wilhelm Nays präsentieren zu dürfen. Die Schau umfasst rund fünfzig Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen des Künstlers und wird sowohl Bleistift- und Tuschpinsel- als auch Aquarellzeichnungen beinhalten.
Dabei verweist die Ausstellung unter anderem auf frühe zeichnerische Werke Nays, wie etwa die „Dünen- und Fischerbilder“, welche Mitte der 1930er Jahre während seiner Ostsee Aufenthalte entstanden und sich einem figurativen Naturalismus zuwenden. Nach seinem Studium bei Carl Hofer an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin traf Nay während eines Paris Aufenthaltes Anfang der 1940er Jahre auf Wassily Kandinsky. Diese Begegnung sollte maßgeblichen Einfluss auf Nays Werkentwicklung und einer einhergehenden zunehmenden Abstraktion haben, die sich insbesondere in seinen charakteristischen Aquarellen widerspiegelt.
Papierarbeiten dienten Nay nicht allein als bloße Vorarbeiten seiner Ölgemälde sondern sind als eigenständige Werke des Künstlers zu betrachten. Dies zeigt vor allem die Tatsache, dass sich die Entwicklung des Papier Œuvre parallel zu der Ölmalerei betrachten lässt.
Nach erfolgreichen Ausstellungen unserer New Yorker und Londoner Galerien, waren in den letzten Jahren auch in den Dependancen in Köln und Märkisch Wilmersdorf Werkschauen unter anderem zu Nays Spätwerk und seinen Papierarbeiten vorausgegangen. 2002 ehrte das Kunstmuseum Bonn den Künstler anlässlich seines 100. Geburtstags mit einer umfassenden Ausstellung und die Schirn Kunsthalle in Frankfurt konzentrierte sich 2009 auf die Bilder der 1960er Jahre.
Ernst Wilhelm Nay (*1902 in Berlin) zählt zu den wichtigsten Vertretern deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1951 übersiedelte er nach Köln, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1968 lebte und arbeitete.