Pressetext
Vom 17. Juni bis zum 29. Juli 2000 zeigt die Galerie Michael Werner in Köln
Francis Picabia - Späte Bilder.
Die gerade in New York zu Ende gehende Ausstellung (Eröffnung war am 13. April 2000 bei Michael Werner Gallery) wurde vom Publikum und der Presse gleichermaßen begeistert aufgenommen. Die "kunsthistorisch überzeugende Show mit Museumsqualität..." (Peter Schjeldahl in The New Yorker, May 15, 2000) zeigt 42 Exponate, 8 Zeichnungen und 34 Gemälde, die das weite stilistische Spektrum des Malers der 20er bis in die 50er Jahre hochkarätig vorführt. Neben etlichen der berühmten "Transparences" sind dies magische Porträts von Frauen oder Paaren, abstrahierend surreale bis abstrakte Szenen und elegant komponierte Akte.
Picabia, der 1879 in Paris geboren wurde und 1953 dort starb, war ein Mann von Welt - "Avantgardist und Bonvivant, Bohemien aus Leidenschaft und notorischer Querdenker...als Maler war er ein Moderner ersten Ranges, ein unermüdlicher Neuerer, und dennoch lag er wohl nie ganz richtig. Da ist etwas an ihm und seinem Werk, das sich der Verklärung und der Verallgemeinerung widersetzt, damals wie heute", schreibt Dave Hickey in seinem Katalogbeitrag.
Picabias Arbeiten sind kraftvolle und melancholische Bilder, in gleichem Maße irritierend und anziehend.
Jedes Einzelwerk wird durch inhaltliche und formale Brüche charakterisiert, die sich bei der Betrachtung des Gesamtwerkes potenzieren. Damit stellt jede Arbeit die vorher gesehene in Frage, ohne sie zu negieren. Picabia behandelt die Moderne wie einen omnivalenten Stil. Jedes Werk ist ein Ausdruck dieser Stilvielfalt - vor allem aber ist und bleibt es Malerei, wunderbar verführerische Malerei. "Es erschien (Picabia) spannender, Kunstwerke zu schaffen als ein Oeuvre zu bauen oder eine Ideologie zu verkünden", so Dave Hickey.
Der Beitrag von Dave Hickey "Francis Picabia, His Legendary Illegitimacy" erscheint im Katalog zur Ausstellung in englischer und deutscher Sprache und beschreibt Picabias Kunst und Person auf kongeniale Weise. Alle 42 Werke sind im Katalog farbig abgebildet.
