Pressetext
Der Michael Werner Kunsthandel freut sich, die Ausstellung „Georg Baselitz – Arbeiten aus europäischen Sammlungen“ anzukündigen. Nachdem die letzte Ausstellung in unserer Kölner Galerie unter dem Titel „Georg Baselitz – Bild und Zeichnung“ (November 2016 – Januar 2017) mit dem Diptychon „Akt und Flasche“ (1977) und „Birnbaum I“ (1978) zwei Hauptwerke der späten 1970er Jahre ins Zentrum stellte, beabsichtigt die jetzige Ausstellung einen fokussierten Rückblick auf das Werk des Künstlers von den frühen 1960er bis in die späten 1990er Jahre.
Private und institutionelle Leihgaben aus ganz Europa ermöglichen es, mit siebzehn Leinwandarbeiten, einer Skulptur sowie einer großen Auswahl an Papierarbeiten eine Ausstellung von musealem Rang präsentieren zu können. In der allgemeinen Wahrnehmung wird Georg Baselitz vor allem mit der Motivumkehr in Verbindung gebracht. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Rudi Fuchs, der die Errungenschaften des Künstlers für die Malerei des 20. Jahrhunderts ausgehend vom Prozess der Bildproduktion analysiert: „Eines Tages beschloss er, das jeweilige Motiv seiner Gemälde auf den Kopf zu stellen. Damit wurde der gesamte Prozess des Bildermalens merkwürdig ungewohnt, was zum Nachdenken anregte und einen unausweichlich auf andere Gedanken brachte: Diese eigenwillige Vorgehensweise wurde bei Baselitz zur Methode, die für eine andere Freiheit stand, nämlich die Freiheit, immer wieder auf neue Gedanken zu kommen.“ (Rudi Fuchs: „Baselitz: Bäume zwischen Flecken und Linien.“, 2019)
1938 in Deutschbaselitz als Hans-Georg Kern geboren, studierte er ab 1956 Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Berlin-Weißensee. Nach einem Verweis setzte er sein Studium 1957 in West Berlin fort, wo er 1962 gemeinsam mit Eugen Schönebeck das 1. Pandämonische Manifest veröffentlichte. Aus dieser Zeit stammen die frühesten in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten. Seine erste Ausstellung in der Berliner Galerie Werner & Katz erfolgte 1963 und führte zu einem Eklat, der zugleich den weiteren Erfolg des Künstlers ebnete. In den vergangenen Jahren wurden dem Werk von Georg Baselitz international zahlreiche institutionelle Ausstellungen gewidmet. Zu nennen sind beispielsweise das Frankfurter Städel sowie das Moderna Museet, Stockholm (2016), Guggenheim Museum Bilbao (2017), das Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington sowie in diesem Jahr die Gallerie dell’Accademia in Venedig.