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Jörg Immendorff - Distanz zu sich selbst* Bilder und Skulpturen 1985 - 2007

15.02.2025 - 12.04.2025
OPENING 14.02.2025 - 18 Uhr, Berlin
Jörg Immendorff Ohne Titel, 2000 Öl auf Leinwand

Die Ausstellung Jörg Immendorff - Distanz zu sich selbst* - Bilder und Skulpturen 1985 - 2007 wird am Freitag, den 14. Februar 2025 von 18 bis 21 Uhr eröffnet. Sie wird bis zum 12. April 2025 in der Galerie Michael Werner in Berlin zu sehen sein. 

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Danièle Cohn, Rudi Fuchs und Catherine Millet. 

* Vgl. Helmuth Plessner, Die Grenzen der Gemeinschaft, 1924

JÖRG IMMENDORFF

DISTANZ ZU SICH SELBST*

Bilder und Skulpturen 1985 - 2007

Jörg Immendorff (1945-2007) ist mit „Café Deutschland“ bekannt geworden. In diesem über zehn Jahre entwickelten Werkkonvolut widmet sich der Maler, Zeichner und Bildhauer der Darstellung Deutschlands. Der seichte Realismus aus den 1970er Jahren gewinnt unter seiner Hand jene phantasmagorische Glut zurück, die zu Beginn der Weimarer Republik in der ungewöhnlich konstruierten Bildwelt von Grosz aufleuchtet. Immendorff vervollkommnet anhand der historisch-politischen Thematik seine Bildsprache, deren griffiger Symbolgehalt das farbige Pendant zur Objektkunst von Beuys bildet. Beuys ist in den 1960er Jahren Immendorffs Lehrer und Förderer an der Düsseldorfer Kunstakademie gewesen, danach sein Seniorpartner bei der Suche nach einer zeitgenössischen Symbolik. Ebenfalls mit der Aktionskunst vertraut, entschließt sich Immendorff 1976 auf kollegiale Anregung von A.R. Penck zur szenischen Malerei, die ihm zuvor von der Theaterbühne vertraut gewesen ist. Im „Café Deutschland“ tischt Immendorff eine epische Ikonografie der deutschen Republik auf, welche als Mutteridiom für geläuterte Nationalmalerei in Frage kommt.

            Den engeren gesellschaftspolitischen Rahmen seiner Bilderfindungen sprengt Immendorff danach mit dem künstlerisch-kunstgeschichtlichen Bildbericht aus „Café de Flore“ auf. Schließlich widmet sich der Künstler in seiner letzten Werkphase nach 1998 dem großen Weltthema. Aufgrund der Diagnose einer unheilbaren Nervenkrankheit, die ihn lähmen wird, richtet er nach barockem Vorbild eine Malerwerkstatt ein, in der Gehilfen die Aufgaben seiner Hände übernehmen. Mit seinem Auge bleibt Immendorff dort bis zuletzt als Erfinder tätig. Arbeitsteilig wie zur Zeit eines Rubens entstehen nun Gemälde, deren Motive Immendorff aus der europäischen Kunstgeschichte collagiert. Er hebt den emblematischen Bilderschatz, der in den Sammlungen der Kupferstichkabinette schlummert und gruppiert die Funde um seine eigenen Erfindungen und deren Reminiszenzen. Das eigene Ende beständig vor Augen, konzentriert er sich in sonderbarer Distanz zur entzauberten Lebenswelt auf die letzten Dinge. Wie Readymades weckt er Symbolfiguren beispielsweise von Baldung, Hogarth, Friedrich und auch aus der Moderne wieder auf, die er dem Publikum als Lebensbegleiterinnen anbietet. 

Immendorff findet in gedämpftem Kolorit und in Grisaille die zeitgenössische, signifikante Lösung, um Gauguins Fragen: „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“ aufs Neue zu stellen.

 

Die Ausstellung Jörg Immendorff. Distanz zu sich selbst* eröffnet am Freitag, den 14. Februar 2025 von 18 – 21 Uhr und ist bis zum 12. April 2025 in der Galerie Michael Werner Berlin zu sehen.

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Danièle Cohn, Rudi Fuchs, Catherine Millet.

 

*Vgl. Helmuth Plessner, Die Grenzen der Gemeinschaft, 1924

Ausgewählte Werke

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

Galerie Michael Werner auf

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