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Jörg Immendorff - Neue Bilder - New Paintings

05.11.1999 - 18.12.1999
Köln
Jörg Immendorff - Neue Bilder - New Paintings

Vom 5. November bis zum 18. Dezember 1999 zeigt die Galerie Michael Werner die Ausstellung „Jörg Immendorff - Neue Bilder".

Jörg Immendorffs (geb.1945, Bleckede) Bilder dienen dem Künstler als Bühne zur Darstellung seiner Ideenwelten und künstlerischen Diskurse. Seine neuen Arbeiten haben sich von den sozialen Inhalten seines frühen Werks entfernt, statt dessen konzentrieren sie sich nun auf das Thema der Malerei. Immendorff will nicht nur seine eigene Position innerhalb der Geschichte der Malerei bestimmen, sondern stellt sich ihr in einem lebendigen Dialog.

In Bildern wie ‚Der  Weltlauf' oder ‚Falle II' setzt er sich mit Vorbildern wie Albrecht Dürer und Caspar David Friedrich auseinander, greift ihre Motive auf, um sie in seine eigenen Darstellungen aufzunehmen und zu aktualisieren. Sein eigenes Werk schließt er in diese permanente Reflexion mit ein. Er greift bestehende Embleme und Formen wieder auf und setzt sie in neue Zusammenhänge. Seine Bilder sind "Fortschreibungen, Weiterformulierungen" des bereits Geschaffenen.

Immer wieder setzt sich Immendorff der Selbstbefragung aus und versucht den Standort der Kunst zu bestimmen, wie beispielsweise in ‚Silberbild (Oda)'. Das schillernde Verhältnis von Maler und Modell kommentierend, stellt sich Immendorff hier als Ingres' Odaliske dar, die malend vor der Staffelei sitzt. Diese Figur lauscht den Weisungen eines Mannes, der ihr mit einem Buch in der Hand zur Seite getreten ist. Im Hintergrund erscheint ein Arm, der eine gelb leuchtende Sonne in das schwarzweiße Bild trägt. Das Zusammenspiel von Immendorffs kunsthistorischen, ikonographischen und psychologischen Verweisen, die er in seine figürliche Choreographie miteinbezieht, veranschaulichen den vielschichtigen Weg seiner Bildfindung.

Das stete Überdenken seiner eigenen Positionen und Aussagen führt ihn zu einer überraschenden, für ihn ungewohnten Bildsprache, wie eine Reihe seiner neuesten Arbeiten zeigt. Immendorff verzichtet auf den für ihn typischen bühnenartigen Bildraum zu Gunsten offener Bildflächen in zarten gelb oder hellblau Tönen mit schemenhaften Formen. Auf einem Bild ‚Ohne Titel ' erkennt man vor der weißen Silhouette einer Lilie den verschwommenen dunklen Schattenriß einer Raupe. Nur in zwei kleineren Feldern erscheinen gleich Zitaten die bekannten Bühnräume mit figürlichen Szenen. Von der pastosen hellgelben Farboberfläche werden diese wie Kokons eingefangen und klärt seine Bildoberfläche, um mit wenigen Formen eine Aussage zu formulieren, die weitere Fragen eröffnet. 

Katalog

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

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