Pressetext
Vom 27. Oktober bis zum 15. Dezember 2001 zeigt die Galerie Michael Werner in Köln die Ausstellung Per Kirkeby: Masonite 1998 – 2000.
Die hier präsentierten neueren Werke des 1938 in Kopenhagen geborenen Künstlers sind zwischen 1998 und 2000 auf Masonit (Format 122 x 122 cm) entstanden. Kirkeby entwickelte mit diesen sogenannten blackboards eine innovative Technik, die er bereits seit den 60er Jahren verwendet. Dabei wird der Bildträger aufgrund seiner besonderen Materialität zugleich zur Norm und tritt in einen aktiven Dialog zu den in virtuoser Mischtechnik erscheinenden Formen, Strukturen und Farben. Die Spannungen zwischen Oberflächen- und Tiefenstruktur, die ein wesentliches Merkmal der Malerei Kirkebys sind, erlauben Einblicke in die beeindruckenden und rätselhaften Bilderwelten des 60-jährigen dänischen Künstlers, der zwei Jahrzehnte in Deutschland gelehrt hat (Karlsruhe, Frankfurt am Main).
Die Grundlage seiner insgesamt zwanzig neuen Arbeiten bilden eingehende Naturbeobachtungen. Kirkeby greift die Phasen der Wandlungs- und Bewegungsprozesse der Naturphänomene auf und gestaltet sie in sich überlagernden und durchdringenden Bildschichten, in sich ordnenden und ineinander übergehenden Formen. In der Absicht, die eigentlich unsichtbaren Strukturen der Dinge sichtbar zu machen, kombinieren Kirkebys Bilder Assoziationsfelder in einem Bild neben-einander, zeigen simultan verschiedene Sichtweisen und schichten Bildebenen und Eindrücke übereinander. Zum Teil aber erscheinen die Objekte auch wie ″freigestellt″, geradezu schwebend vor ihrem Hintergrund.
Die Werktitel „Ast“, „Brett“, „Felsen“ und „Welt“, die auf Kirkebys Leitthema Landschaft verweisen, erinnern an die gebannte Lebendigkeit des Vegetativen, des Baumes in verschiedenen ″Aggregatzuständen″, im Gegensatz zur unbelebten Materie, präsent in unterschiedlichen Gesteinsformen und nicht zuletzt im gewählten Werkstoff Masonit.
Die Farbigkeit der ″Bilder″ auf Masonit ist im Vergleich zu den Ölgemälden bewusst reduziert, aber zugleich intensiv, kostbar und vor dem dunklen Hinter-grund von besonderer und starker Wirkung. Farbfelder in Grün, Gelb, Rot und Braun, filigrane Binnenzeichnungen, helle strukturgebende Linienführungen in bewusstem Kontrast zu Grau, Anthrazit und Schwarz laden zu intensiver Betrachtung, Assoziation und zum Nachspüren ein.
Parallel zur Kölner Präsentation werden in der Michael Werner Gallery in New York zehn Ölbildern Kirkebys von 1999 und 2000 gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit farbigen Abbildungen und einem Gedicht von Xu Pei.
