Direkt zum Inhalt

Maki Na Kamura - Doppelausstellung

16.09.2023 - 04.11.2023
Berlin
Maki Na Kamura Camp VIII, 2023

Doppelausstellung Contemporary Fine Arts, Galerie Michael Werner

Presse:

Röntgenblicke, Tagesspiegel vom 07.10.23

Berlin Art Week 2023, FAZ vom 16.09.23

Ein Kreis schließt sich, Berliner Morgenpost, vom 10.09.23

Questionnaire, Berlin Art Week 2023, 18.08.23

Die Moderne hat die Malerei mit dem Befund gesellschaftlicher Bedeutungslosigkeit konfrontiert. Keine Theorie konnte seither begründen, warum noch immer gemalt wird und weshalb das auch den Letzten etwas angehen sollte. Der dennoch so überaus erfolgreiche Überlebenskampf der Malerei geht im 20. Jahrhundert auf eine besondere Strategie der Künstler zurück, nämlich die traditionellen Mittel der Malerei in zeitgenössische Gestalt zu bringen. Die Legitimation dieser Disziplin gründet auf den unerschöpflichen Möglichkeiten, mit Farbe, Fläche, Form, Linien, Licht und Masse, neue, nie dagewesene Bilder hervorzubringen. Und so durchsetzungskräftiger diese Strategie in der Metropole Paris auch ausgeprägt war, fand sie nach 1960 in Westberlin in der Galerie von Michael Werner und in den Endneunzigern in der Contemporary Fine Arts Galerie von Nicole Hackert und Bruno Brunnet eine neue Heimat.

Maki Na Kamura stellt ihre neuen Bilder nun in die Tradition dieser Galerien. In einem Akt der Konzentration hat sie den auf ihrem Metier lastenden Legitimationsdruck wahrgenommen, als Problem erkannt und eine bemerkenswerte Lösung gefunden. Die traumhafte – oder albtraumhafte – Buntheit der Palette, ist das auf die zeitgenössische Situation angepasste Signal von Maki Na Kamura, aus dem schon viel zu lang andauernden Dämmerzustand der Malerei endlich wieder aufzuwachen.

Sie stellt die Malerei elementar auf Male um. Damit sind jene stets deutlich konturierten, flächigen und unterschiedlich strukturierten Farbeinheiten gemeint, aus denen sie das Bilderganze organisiert. Mit dem Mal erfindet Maki Na Kamura einen strikt ambivalenten Bedeutungsträger, der über die sechs traditionellen hinaus eine siebte, zeitgenössischen Bildkonstituente ins Spiel bringt: nämlich die Betrachtenden mit deren Assoziationsvermögen. Sie erschafft ein bisher ungekanntes, virtuelles Darstellungspotenzial des Bildes, in dem die Malerei mit traditionellen Mitteln sich insgesamt wieder aufrichten kann.

Dafür hat Maki Na Kamura einen umfangreichen Katalog an Körpermalen zusammengetragen, der ihre Figurenerfindungen einerseits an die traditionelle Malerei zurückbindet und sich andererseits für die zeitgenössischen Figurenphänomene öffnet. Die Generalisierung erlaubt, aus Figuren Luca Signorellis und denen der K-Pop-Tänzer neue Figuren zu synthetisieren. Über diese zeitgenössische Figuration stellt Maki Na Kamura den epischen Charakter der klassischen Malerei wieder her, dessen Erzählung allerdings den Betrachtenden überlassen bleibt. Der virtuelle Bildgehalt erschließt sich aus den Augenwinkeln, dort, wo sich der Instinkt zur Gestaltsvervollständigung in jedem Menschen erhalten hat. Ihre ganze irrationale Kraft entfalten die neuen Bilder von Maki Na Kamura spontan, wenn man an ihnen vorbeigeht. Und dann staunend zurückkehrt.

Ausgewählte Werke
Katalog

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

Galerie Michael Werner auf

Newsletter