Pressetext
Vom 13. Januar bis 23. Februar 1999 zeigt die Galerie Michael Werner in Köln Arbeiten aus dem Gemäldezyklus "Monte Santo" von Markus Lüpertz.
"Monte Santo", 1998 entstanden, umfaßt 14 Bilder in den Dimensionen 250 x 200 cm sowie eine 300 x 300 cm große Leinwand, die das Thema der Kreuzwegstationen zum Vorbild haben; ein Thema, das in der abendländischen Kunstgeschichte seit dem 16. und 17. Jahrhundert immer wieder interpretiert wurde. In all diesen Darstellungen steht das Zeichen des Kreuzes im Mittelpunkt formaler Gestaltung und inhaltlicher Aussage. Seine Formulierung und Ausrichtung im Bild und die Abfolge der Werke ergeben per se die Logik der Erzählung und lassen an der dramatischen Deutung der Kreuzwegstationen keinen Zweifel. Markus Lüpertz' zeitgenössische Interpretation setzt diese Tradition nicht nur fort, sondern erhebt das Kreuz zur alleinig bildbestimmenden Form. Zugleich aber ordnet er das Motiv einer malerischen Interpretation der Bildfläche unter und erschafft - den Gesetzen variierender Farb- und Formkompositionen folgend - abstrakte Formulierungen, die sich zu neuen Bildgegenständen zusammensetzen.
Ähnlich seinen "Landschaftsbildern" aus den Jahren 1997 und 1998, in denen Lüpertz das gegenständliche Motiv zum Anlaß nahm, die Grenzen von abstrakter und gegenständlicher Malerei aufzulösen, um letztlich in eine neue Form von Malerei zu überführen, so belegt auch "Monte Santo" im Verweis auf Bekanntes und dessen Umbewertung Lüpertz' Fähigkeit, kraft der Malerei dem Tradierten eine neue Bedeutung hinzuzufügen.
"Damit aktualisiert er den historischen Vorgang und löst ihn von der christlichen Bedeutung hin zum Zeitgeschehen. Bei aller Abstraktion gerät Markus Lüpertz mit seinem Kreuzweg zum politischen Maler.", so schreibt auch Ulrich Scheider, Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums in Aachen, in seinem Text zum zweisprachigen Katalog der Ausstellung.
Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung.
