Pressetext
Der Michael Werner Kunsthandel freut sich, die Ausstellung Markus Lüpertz - Neue Bilder präsentieren zu können. Die Kölner Ausstellung eröffnet zum Ende der beiden großen US-amerikanischen Retrospektiven (Hirshhorn Museum und Phillips Collection in Washington, DC (Mai – September 2017) und der Ausstellung Max Klinger / Markus Lüpertz – Zeitgenössische Kunst im Museum der bildenden Künste Leipzig (Januar – September 2017). Nicht nur die aktuellen Ausstellungen, sondern auch vergangene der letzten zwei Jahre in Bilbao, St. Petersburg, Paris, Peking und Shanghai belegen die große internationale Aufmerksamkeit für das Werk von Markus Lüpertz (*1941 in Liberec, Böhmen).
Seit einiger Zeit steht Arkadien im Zentrum seines künstlerischen Interesses. Orpheus, Eurydike, Centauren, Nymphen und andere mythologische Figuren begegnen sich auf dem abstrakten Terrain seiner Leinwand. Häufig knüpft er an tradierte Darstellungen der Kunstgeschichte an, doch die mythologischen Inhalte treten schnell in den Hintergrund. Markus Lüpertz geht es einzig um die Malerei, das Zusammenspiel von Farbe und Form und dabei folgt er unbeirrt der eigenen ästhetischen Intuition. Über Jahrzehnte unterstrich der Künstler in zahllosen Interviews, dass es ihm nur um die Malerei gehe, um Formen, die geeignet seien, sie als Abstraktion zu malen, und dass Motivik selbst ihn nicht interessiere.
„Es ist kein Konzept, es ist ein Gefühl…Ich male, damit es wie ein Gemälde aussieht…Es gibt einen Vordergrund, einen Mittelpunkt und einen Hintergrund. Es gibt eine Perspektive, eine Figur…Was ist der Himmel im Bild? Es ist nicht der Himmel, den wir draußen sehen, nicht der Himmel wie er auf einem Foto festgehalten wurde. Es ist ein gemalter Himmel…Und daher male ich jetzt Bilder, die wie Bilder aussehen, Bilder die keine Geschichte haben und die keine theoretischen Vorstellungen vermitteln und lediglich eine Atmosphäre erzeugen. Es geht nicht um lebendige Dinge, auch nicht um soziale oder politische Probleme, vielmehr um Bilder über die Malerei.“ (Lüpertz, „Markus Lüpertz in conversation with Peter Doig“ in: MARKUS LÜPERTZ. PLAYERS BALL, Michael Werner Gallery London, 2014)
Ironischerweise erwecken insbesondere zu einer Zeit, in der der Kunst scheinbar unbegrenzte Freiheit hinsichtlich der Darstellungsformen und -inhalte zugesprochen wird, die klassischen Themen das Unverständnis vieler Kritiker. Markus Lüpertz gibt Rätsel auf und versteht sich selbst in Anlehnung an Nietzsche als Rätselsucher, nicht als Rätsellöser. Vielleicht liegt gerade hierin das Unwohlsein einer Zeit begründet, die ihr Heil in der Entschlüsselung der letzten verbliebenen Geheimnisse zu finden glaubt.