Pressetext
Die Galerie Michael Werner freut sich, eine Ausstellung mit neuen Gemälden des deutschen Künstlers Markus Lüpertz (*1941) im Schloss Märkisch Wilmersdorf zu präsentieren.
In der neuen Bilderserie von 2010 widmet sich Markus Lüpertz der Landschaftsmalerei, einem kunsthistorischen Genre, das seit nunmehr zehn Jahren in seinem Werk gegenwärtig ist. Mit ihr schafft er sich einen weiteren Ausgangspunkt, um auf seinem Weg zwischen Abstraktion und Figuration die Möglichkeiten der Malerei erneut herauszufordern.
Die ausgestellten Bilder sind aus industriellen Holzpaneelen zusammengesetzt, deren raue, unbehandelte Struktur sichtbar und auch durch die Farbschichten hindurch spürbar bleibt. Durch die Formen und die Farbgebung der gepressten Holzspäne lässt sich Markus Lüpertz inspirieren und entwickelt geometrische Gefüge in einer begrenzten Farbskala von schwarz und weiß, von Braun- und Ockertönen. Diese abstrakten Elemente verbindet er mit figurativen Landschaftsmotiven, wobei die Kompositionen und Motive nicht auf direkten Naturbeobachtungen basieren, sondern fotografischen Quellen und Illustrationen aus Tageszeitungen entlehnt wurden. Markus Lüpertz lässt dabei alles Anekdotische aus und vermeidet so eventuelle zeitliche oder räumliche Bezugspunkte. Die Motive fungieren primär als Form, die er zur Gestaltung seiner energetischen, rhythmischen Malerei einsetzt - das Bild gestaltet die Landschaft und nicht vice versa.
Markus Lüpertz wurde 1941 im böhmischen Liberec geboren. Nach der Flucht seiner Familie in den Westen studierte er später an der Werkkunstschule in Krefeld und der Kunstakademie in Düsseldorf. Von 1988 bis 2009 war er Rektor der Kunstakademie Düsseldorf. Ihm wurden der Villa-Romana-Preis, der Preis des Deutschen Kritikerverbandes sowie der Julio-Gonzalez-Preis verliehen.
Markus Lüpertz’ Werk wird weltweit gezeigt, so u. a. in Einzelausstellungen der Albertina in Wien, des Stedelijk Museum in Amsterdam, des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid, des Beijing Art Museum of Imperial City in Peking und des Museum Ludwig in Köln. Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn widmete ihm 2009 eine umfangreiche Retrospektive.
Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin, Düsseldorf und Karlsruhe.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Die Ausstellung kann bis zum 30. April 2011 nach Anmeldung besucht werden.