Pressetext
Die Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, zeigt in ihrer neuen Ausstellung „Skulpturale Experimente“ von Markus Lüpertz. Es handelt sich um Gipsskulpturen aus dem Jahr 2017.
Der Maler Markus Lüpertz arbeitet seit rund 30 Jahren auch erfolgreich bildhauerisch. Dabei geht es ihm nach eigener Aussage um die Erweiterung der Fläche in den Raum. Eine ähnliche Wahl von Themen und Motiven überspannt Malerei und Bildhauerei: Lüpertz modernisiert Mythologisches, zitiert und überschreibt Kunstgeschichtliches oder formuliert Selbstgewonnenes weiter. Die farbige Fassung seiner Skulpturen besitzt neben ihrer oft abstrahierenden, fragmentierenden Form deshalb große Bedeutung. Sie zeugt von ihrem Seelenzustand, stellt diesen heraus und setzt ihn der Umwelt aus. Bei Großplastiken wie dem Salzburger „Mozart“ (2005) oder „Beethoven“ (2013) in Bonn und Leipzig ist das besonders deutlich.
Für seine neuen Arbeiten hat Markus Lüpertz jetzt mit diesem Prinzip gebrochen. Durch Wachs, das entweder im Tauchvorgang der gesamten Skulptur oder partiell aufgetragen wird, schließt er die Oberfläche. Die Wachshaut führt dazu, dass die aus der Abstraktion resultierende Beweglichkeit der Skulptur zurückgenommen wird. Das Material bewirkt jedoch, dass die Figuren sowohl körperliche Leichtigkeit als auch statuarische Behauptung ausstrahlen. Zugleich wirft Licht in den Brüchen der Formen nicht mehr nur Schatten. Es reflektiert vom Wachs. Dies verleiht den darunter oft farbig gehaltenen Figuren eine zutiefst malerische, unikate Ausstrahlung.
Markus Lüpertz wurde 1941 in Liberec, Böhmen, heutige Tschechische Republik geboren. Er studierte an der Werkkunstschule Krefeld sowie an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er von 1988 bis 2009 Rektor war. Bedeutende Retrospektiven seines künstlerischen Werks wurden in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (2009); Gemeentemuseum, Den Haag (2011); Museo de Bellas Artes, Bilbao (2014), in der Eremitage, St. Petersburg (2014), im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Paris (2015) und im China Art Museum, Shanghai (2016) gezeigt.
Ab Mai 2017 zeigen die Phillips Collection und das Hirshhorn Museum, beide in Washington, D.C., eine umfgangreiche Ausstellung mit Werken von den 1960er Jahren bis heute. Markus Lüpertz lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung ist vom 13.03.2017 bis 12.05.2017, montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter +49 (0)33731 32010 oder galeriewerner@michaelwerner.de.