Pressetext
Vom 7. Juni bis zum 2. August 2002 zeigt die Galerie Michael Werner 16 neue und interessante Gemälde A. R. Pencks.
In einer Werkgruppe von 2001 konfrontiert Penck einen Adler mit Elementen wie dem Feuer, einem Affen oder Würfeln. In Verbindung mit den suggestiven Bildtiteln – zum Beispiel "Romantische Illusion" oder "Zufall – Freund oder Feind" – und der unter-schiedlichen Malweise setzen diese Chiffren im Betrachter vielfältige Assoziationen und Gedankenspiele frei.
In einer Gruppe von sechs "Systembildern" bedient sich Penck seiner piktogrammartigen Formensprache zur Darstellung politisch-gesellschaftlicher Themen. Das querformatige "Im System" von 2000 zeigt ein episches Panorama von fünf miteinander kommunizierenden und harmonisierenden Figuren. Dagegen bringen die hochformatigen Werke von 2001 teils positiv, teils negativ besetzte Sujets bildhaft auf den Punkt: Während "Rock'n Roll Bewegung" und "Indianertraum" mit ihrer farbigen und vitalen Malweise eine heitere Bildsprache entwickeln, verweisen Bilder wie "Mars-Feld" oder "Chaotisches System" auf Krieg und Chaos. Natürlich sind diese Werke mit ihren energisch gemalten Bildhintergründen und der Thematisierung des malerischen Problems von Figur und Grund zugleich immer auch Auseinandersetzung mit den Elementen der Malerei.
Eine Verbindung zu Pencks früheren Werken schaffen drei Bilder von 1997: Hervorzuheben ist der großformatige "Mann im Dschungel", eine mit roten Umrißlinien dargestellte männliche Figur, die Penck vor dem belebten, hellgrünen Grund in der Bildfläche verspannt; seine Extremitäten scheinen das normale Bildformat fast zu sprengen. Eindrucksvoll sind auch die beiden auf Schwarz und Weiß reduzierten Bilder "Berlin – Mysterium" und "Berlin – Neue Ordnung". In ihnen demonstriert Penck, wie die Bildbedeutung durch Zeichen auf Grund, ebenso wie durch das Aussparen von Elementen entsteht. Damit integriert er genuin bildhauerische und graphische Techniken – das Schneiden der Skulptur und des Holzschnitts genauso wie das plastische Formen oder Zeichnen von Plastik und Radierung – in das Medium der Malerei.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
